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23.11.2022Marketing

11. Gstaad Yacht Club Centenary Trophy 

Eine Filmpremiere und ein Erstsieger

Text: Alberto Almeida, Cindy Schönrich 
Die Les Voiles de Saint-Tropez folgten demselben erfolgreichen Format, das seit 2021 eingeführt wurde. Die zweiwöchige Veranstaltung bot den Seglern genügend Zeit, um in aller Ruhe rund um den Hafen zu ankern, und gleichzeitig genügend Zeit für Wettkämpfe für alle, ohne die unvermeidlichen sozialen Aktivitäten in Saint-Tropez zu beeinträchtigen. Die zweiwöchige Veranstaltung bot auch den Bootsliebhabern die Gelegenheit, alle Arten von Klassen zu genießen, von den klassischen bis zu den Maxi-Yachten, wobei jede Kategorie ihre Vorzüge unter Beweis stellte. In den ersten Tagen der Veranstaltung machte das Wetter den Seglern und Booten mit starkem Mistral einen Strich durch die Rechnung, so dass die Organisation gezwungen war, alle Rennen bis auf weiteres abzusagen.  

Seit der ersten Ausgabe 2011 hat der Gstaad Yacht Club die Absicht, 100 Jahre alte oder ältere klassische Yachten an den Küsten von Saint-Tropez zu versammeln. Mit dem Ziel, alle Bootsgrößen und Riggs zu berücksichtigen, wird das Rennen in einem Verfolgungsformat ausgetragen. Es wurde ein spezielles Handicap-System entwickelt, um allen Teilnehmern unabhängig von der Größe der Schiffe die gleichen Gewinnchancen zu garantieren.

Letztes Jahr als der GYC in Südfrankreich das zehnjährige Bestehen der Veranstaltung feierte, war es an der Zeit, die besten Momente dieses besonderen Jahres für die Ewigkeit festzuhalten.  

Entstanden ist ein 19-minütiger Dokumentarfilm gedreht anlässlich der 10. Ausgabe der Gstaad Yacht Club Centenary Trophy im Vorjahr. Er spiegelt die Majestät und Schönheit der wunderbaren hundert Jahre alten Yachten wider, die an der Regatta teilnehmen. Der Film fängt die Pracht und Exzellenz ein, wenn die Boote im «Amphitheater» von Saint-Tropez um den prestigeträchtigen Titel kämpfen. Er zeigt auch die Leidenschaft der Eigner, die sich bemühen, die Traditionen und Praktiken von damals fortzusetzen, indem sie ihre Yachten heute genauso regattieren wie vor über hundert Jahren. Die Interviews führte Shirley Robertson, OBE, die als erste Britin bei zwei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewann. Sie ist Mitglied der prestigeträchtigen schottischen Sports Hall of Fame, und eines der bekanntesten Gesichter des Segelsports. Sie selbst war am Abend da und konnte nochmals Einblicke in die Herausforderungen beim Dreh geben.  

Die Produktion wurde dieses Jahr anlässlich der 11. Ausgabe der Centenary Trophy Regatta im La Renaissance Theatre im Herzen von Saint-Tropez veröffentlicht und uraufgeführt. Der Saal war voll mit Seglern, Prominenten aus der Segelszene, lokalen Würdenträgern der Stadt und diversen Yachtclub-Vertretern aus aller Welt! Der Segelvorstand des GYC, Dr. Daniel Heine, begrüßte das Publikum. Der Premiere folgte ein kurzes, von Rob Peake (Classic Boat Magazine) moderiertes Interview mit Shirley Robertson und Jürg Kaufmann, dem offiziellen Fotografen der Veranstaltung. Shirley Robertson sagte auf die Frage, was sie an diesem Projekt reizte: "... es ist ein echtes Privileg für uns, vom Gstaad Yacht Club gebeten zu werden, hierher zu kommen und ein besonderes Jahr festzuhalten, aufgenommen in 4K, und es ist ein schönes Archiv, das hoffentlich immer weitergehen wird, und in 50 oder 100 Jahren, wenn diese Boote immer noch ihr Ding machen, wird es hoffentlich ein schönes Archiv von ihnen in Aktion sein, wie sie gegeneinander fahren."  

Nach der Filmpremiere mit ca. 200 Gästen ging es über zum Schweizer Apero mit Hirschwurst, Raclette und Käse vom Simmentaler Original, der vom Publikum sehr geschätzt wurde, begleitet von lokal produzierten französischen Rosé- und Weißweinen. Der GYC hat sich zum Ziel gesetzt, den ganzen Charme der Schweiz und insbesondere von Gstaad in den Süden Frankreichs zu tragen.

Am nächsten Morgen war "Race Day", und das Wetter spielte endlich mit und ließ die Boote aus dem Hafen auslaufen. Mit stabilen Winden von 15 Knoten aus westlicher Richtung, sonnigem Himmel und warmen Temperaturen segneten die Centenarians den Golf von Saint-Tropez. Die einzige Regatta der Welt, die diesen Yachten gewidmet ist, verzeichnete 21 gemeldete Boote, die um die prestigeträchtige Trophäe der Hundertjährigen wetteiferten, darunter Olympian (1913), die Titelverteidigerin der zehnten Ausgabe, sowie andere frühere Gewinner wie Oriole (1905), Spartan (1912), Marga (1910), Nin (1913) und Lulu (1897), die ihre Schiffe noch einmal für immer mit der Veranstaltung verbinden wollen.  

Einige Yachten kommen jedes Jahr eigens nach Saint-Tropez, um an der Hauptveranstaltung der Les Voiles de Saint-Tropez für klassische Yachten teilzunehmen: "Ich glaube nicht, dass wir uns die Teilnahme an der Centenary Trophy entgehen lassen haben. Es ist sehr schön, an einer Regatta teilzunehmen, an der nur Hundertjährige teilnehmen. Und das Handicap-Format ist sehr gut, vor allem für uns, weil wir die kleinste Wertung in der Flotte haben, was bedeutet, dass wir als Erste starten, wir können sehen, wo wir auf der Regattabahn platziert sind, und all diese Boote zu sehen, die um uns herum paradieren, ist eine wahre Freude", sagt Bernard Manuel, Eigentümer von Lulu. 

Nach dem Startsignal des Wettfahrtleiters um 12:30 Uhr war Lulu tatsächlich das erste Boot, das auslief, und die übrigen Boote machten sich auf den Weg durch den 9-Seemeilen-Kurs, um Lulu zu verfolgen.  
 

Nach einem aufregenden Rennen entschied der talentierte Skipper von Kismet (1898), dass es der richtige Zeitpunkt war, den großen Schritt zu machen, und er hatte Recht: "Der Schlüsselmoment war, als wir beschlossen, die kleine Fock gegen eine größere auszutauschen. Wir haben auch eine großartige Crew, sie sind sehr gute Segler". So waren sie der Konkurrenz einen Schritt voraus. "Wir würden gerne nächstes Jahr wiederkommen, um den Titel zu verteidigen!" sagte Richard Matthews nach der Regatta! 

Kismet (1898) hatte schwere Konkurrenz, denn Scud (1903) war nicht weit von ihr entfernt und überquerte die Ziellinie als Zweite mit Torben Grael als Taktiker an Bord, und der dritte Platz ging an Oriole (1905). Die übrige Hundertjährigen-Flotte überquerte die Ziellinie zur Freude der Liebhaber klassischer Boote, die das Rennen vom Wasser oder vom Land aus verfolgten. 

Das siegreiche Boot und seine Besatzung erhielten am selben Abend während des traditionellen Preisverleihungsdinners im Restaurant La Bouillabaisse in Saint-Tropez die Centenary Trophy aus den Händen von GYC Vorstandsmitglied Dr. Daniel Heine unter grossem Applaus der Gäste des GYC, der Segler Community und des Hauptpartners LGT Bank. 

Past winners of the Centenary Trophy: 
2011: Bonafide (1899) 
2012: Marigold (1892)  
2013: Due to adverse weather conditions the race did not take place. 
2014: Olympian (1913) 
2015: Oriole (1905) 
2016: Spartan (1913)  
2017: Tilly XV (1912) 
2018: Tilly XV (1912) 
2019: Olympian (1913) 
2021: Olympian (1913) 
2022: Kismet (1898) 

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