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1. einleitung, zielsetzung

Mit dem vorliegenden Nachwuchsförderungskonzept 2025 - 2028 (NWFK) wollen wir als nationaler Verband einer olympischen Sportart unsere Nachwuchsförderung (NWF) formulieren und gemäss den Vorgaben und Erwartungen von Swiss Olympic sowie BASPO ausgestalten. Dieses Konzept beschreibt den Einstieg vom Breitensport bis zum Nachwuchskader im Leistungssport und ergänzt damit die „Swiss Sailing Team Spitzensportstrategie“. Zusammen mit der „Verbandsstrategie“ von Swiss Sailing bildet dies dann das Gesamtsportkonzept des Verbands. Für die bessere Lesbarkeit verwenden wir abwechselnd die weibliche oder männliche Form, wobei das andere Geschlecht immer ausdrücklich mitgemeint ist.

Segeln ist eine typische Zweitsportart. Für den Einstieg sind grundlegende motorische und koordinative Fähigkeiten nötig, die in anderen Sportarten erworben werden können. Ausserdem müssen Kinder beim Einstieg Schwimmen können und über minimales Gewicht und Körpergrösse verfügen. Anfänger im Segelsport sind 9-12 jährig, jedoch ist auch ein späterer (Quer-)Einstieg möglich, vor allem als Vorschoterin oder Vorschoter in „double handed“ Booten. Das maximale Juniorenalter beträgt nach internationalen Definitionen und je nach Bootsklasse das zwischen vollendete 19. und 25. Altersjahr. Der Segelsport ist ein komplexes Zusammenspiel von Kraft, Kraft-Ausdauer, Ausdauer, Aero- und Hydrodynamik, Meteorologie, Bootstechnik. Nicht zuletzt sind hohe mentale und intellektuelle Fähigkeiten, unter anderem taktisches Verständnis, eingehende Kenntnis und Anwendung des komplexen Regelwerks „Racing Rules of Sailing RRS“, verlangt. Vom Einstieg mit einem Anfängerboot bis zum definitiven Umstieg in eine olympische Klasse erfolgen mindestens zwei Bootsklassen-Wechsel. Das NWFK trägt diesen Umständen in der Selektion und Trainingsgestaltung Rechnung.

Olympisches Segeln umfasst heute zehn „Events“ in den Bootsklassen Ein- und Zweihand Jollen, Skiffs und Mehrrumpfboote sowie Windsurfen und Formel Kite Foils für Männer und Frauen oder mixed. Dabei entscheidet World Sailing jeweils für eine Olympiade über die genauen Bootstypen. Wir konzentrieren uns angesichts der beschränkten Mittel auf die Förderung einer ausgewählten Anzahl von Booten für Anfänger und Fortgeschrittene Junioren, welche im Dokument „Swiss Sailing Kriterien für Junioren-Klassen“ definiert sind.

Trotzdem lassen alle Definitionen, Selektionen und Fördermassnahmen die spätere Aufnahme weiterer Bootsklassen in die NWF ohne Weiteres zu. Eine Karriere in den olympischen Jollenklassen lässt jederzeit einen Umstieg in andere internationale Segelwettbewerbe (z.B. Matchrace, Wettkampfserien grosser Mehrrumpfboote, Foiling, etc.) zu und ist bei der Nachwuchsförderung von Swiss Sailing implizit beinhaltet.

Dazu setzen wir auf:

  • Foundation 1-2: Möglichst breite Basis an jungen Seglerinnen und Segler in den Clubs, wo die erste Ausbildung und Förderung stattfinden soll.
  • Foundation 3: Teilnahme an ersten Wettkämpfen und Identifikation von vielversprechenden Nachwuchsseglern in den Vereinen durch die Regionen (PISTE). die Erfassung, Qualifizierung und 1. Förderung von Talenten in den Regionen durch die Regionalkader und deren Unterstützung durch professionelle Trainer (PISTE, Regionale SOTC).
  • Talent 1: Die Sichtung von Talenten auf regionaler Ebene, die Förderung von Talenten in den Regionen durch regionale Strukturen und deren Betreuung durch professionelle Trainer (PISTE, SOTC Regional).
  • Talent 2: Selektion der nationalen Talente und Unterstützung im Talentpool unter Federführung des Junioren Nationaltrainers (PISTE, SOTC National).
  • Talent 3-4: Ein altersgerechtes und förderndes Qualifikationssystem für das Nachwuchskader (Youth Team), basierend auf dem PISTE Youth Team (YT) Ranking und der Bestätigung des Selektionskomitees SST (SOTC N, evtl. SOC Elite).
  • Transitions: Umstieg in höhere Klassen und Entscheidung über Ein- / Zweihand-Bootsklassen anhand der körperlichen Entwicklung, des Umfeldes (Club, Region, Schule, Familie) und der „Karriereplanung“, und nicht stur nach Alter (wobei die international definierten Altersgrenzen selbstverständlich eingehalten werden müssen).
  • Koordination von Sport, Schule/Ausbildung und medizinische, mentale Betreuung ab Stufe Regionalkader, Zusammenarbeit mit ausgewählten Swiss Olympic Sportschulen / Ausbildungsstätten.
  • Eine auf den Leistungssport ausgerichtete Verbandstrainerausbildung mit enger Anbindung an J+S und BTA/DTLG BASPO.
  • Unterstützung von Athleten ab dem Nationalkader im NLZ Dorogny.

1.1 Kriterien Jugendklassen

Eine internationale Klasse kann als „Swiss Sailing Youth Class“ definiert werden, wenn sie dem Reglement (PDF) entspricht.

Die Jugendklassen werden in U21/25, U19 und U15 unterteilt. Für die Berechnung des Alters wird das Geburtsjahr berücksichtigt.

Die Klassen U21/25 sind olympische Klassen mit Jugendaktivitäten (die Altersgrenze für Jugendliche wird direkt durch die Klassenregeln definiert). Gemäss den Selektionskriterien des Swiss Sailing Teams werden sie im Bereich T4 des FTEM-Systems gefördert.

U19-Klassen sind Jugendklassen mit Athleten unter 19 Jahren, die von World Sailing im Rahmen der Jugend-Weltmeisterschaft im Segeln anerkannt werden. Gemäss den Selektionskriterien des Swiss Sailing Teams werden sie im Bereich T2-T3 des FTEM-Systems unterstützt.

U15-Klassen sind Klassen mit Athleten unter 15 Jahren, die auf die U19-Aktivität vorbereiten und als Klasse von Interesse für die Jugend im Bereich F1-T1 des FTEM-Systems anerkannt werden.

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