Andreas, du wurdest an der GV 2020 zum neuen Mitglied des Zentralvorstands gewählt. Dazu gratulieren wir herzlich! Würdest du uns in einem Satz verraten, was deine Motivation war, für dieses Amt zu kandidieren?
Andreas Kaufmann: Ich möchte meine vielseitige Erfahrung im Segelsport bei Swiss Sailing einbringen und mit einem tollen, motivierten ZV-Team die «Faszination Segeln» bei jungen und älteren Menschen noch stärker auslösen.
Welche Bereiche resp. Verbandsthemen liegen dir besonders am Herzen und warum?
Ein Bereich, der für mich von zentraler Bedeutung ist, ist die Aus- und Weiterbildung. Als Vertreter der italienischen Schweiz ist mir zudem die sprachliche- und kulturelle Vielfalt ein grosses Anliegen.
Hast du bereits einen ersten Eindruck erhalten können im Bezug auf die Zusammenarbeit mit deinen Kollegen vom ZV?
Ich bin erst seit kurzem dabei, und die aktuelle Situation rund um die Pandemie macht es nicht gerade einfach, da physische Treffen nicht möglich sind. Die Motivation und der gelebte, freundschaftliche «Spirit» im ZV empfinde ich als hervorragend, und ich bin überzeugt, dass wir als Team die zukünftigen Ziele erreichen werden.
Wie bist du eigentlich zum Segelsport gekommen?
Die Faszination Segeln packte mich bereits 1975, wo ich mit meinem Vater auf dem Thunersee auf einer Flibustier mitsegeln durfte. Kurze Zeit später nahm ich auf dem Opti und dem Laser das Ruder selbst in die Hand. In den folgenden Jahren durfte ich einige internationale Spitzenresultate auf der Surprise, Ufo 22 und Mumm 30 feiern.
Was bedeutet dir persönlich der Segelsport?
Der Segelsport begleitet mich seit meiner Kindheit und wurde schlussendlich gar zum Beruf: seit 2014 besitze ich in Lugano eine Segel- und Motorboot-Schule. Man kann also sagen, die Leidenschaft für das Segeln und das Element Wasser haben mein Leben durch und durch geprägt. Was mich besonders fasziniert: wie der Segelsport es ermöglicht, Technologie, Natur und Persönlichkeiten zu vereinen - heute mehr denn je. Es gibt wohl kaum eine Sportart, die so facettenreich ist wie das Segeln. Das macht das Segeln zu einer wundervollen Sportart für alle, jung, alt, Freizeitsegler, ambitionierte Regattasegler oder abenteuerlustige Offshore-Segler.
Welches ist dein Lieblings-Segelrevier und warum?
Segeln ist für mich überall ein Erlebnis! In der Vergangenheit habe ich viele Segeltörns in Asien gemacht. Im Moment ist mein bevorzugtes Revier der Luganersee, oder das Mittelmeer, soweit es aufgrund der aktuellen Situation möglich ist. Von der Côte d’Azur hinunter nach Sizilien - es ist für mich einfach immer wieder faszinierend, tagsüber auf dem Wasser zu sein und am Abend in einem Hafen Restaurant lokale Spezialitäten geniessen zu dürfen.
Was machst du hauptberuflich?
Nach langjähriger Tätigkeit in der Informatikbranche im In- und Ausland – mein Beruf führte mich von 2002 bis 2010 nach Singapur – bin ich seit 2014 Inhaber einer Segel- und Motorboot-Schule in Lugano.
Wie und wo schaltest du vom Alltag ab?
Am liebsten zuhause bei Mendrisio mit der Familie, wir sitzen gemütlich auf der Terrasse und geniessen einfach den Sonnenuntergang. Im Sommer auch mal in einem Grotto am See gegenüber dem Fischerdorf Gandria
Und eine letzte Frage: Du segelst zur berühmten einsamen Insel – welche zehn Dinge nimmst du mit?
Gar nichts, ich lasse mich gerne überraschen.