Text und Fotos: Adriana Coupek
Fast alle Radio sailors sind ehemalige oder noch aktive Regattasegler*innen auf 'grossen Booten'. Welche Unterschiede gibt es also? Beinahe keine: die Regeln sind die gleichen, es gibt Vermesser*innen, Jury und Wettfahrleiter*innen, es sind Monotype Boote, sie gehören zu Swiss Sailing und Worldsailing, es gibt Welt- und Europameisterschaften. Die einzigen und relevanten Unterschiede sind, dass die Segler*innen aus einer gewissen Entfernung mitlaufen, man sich vorher strategisch und taktisch vorbereiten muss. Die Segeleinstellungen müssen vor dem Start sitzen, genauso die Wahl der richtigen Segel ... und ...ohne Wind geht auch hier nicht viel. Die grosse Schwierigkeit ist, dass man währen dem Rennen nichts mehr ändern kann und der Skipper nicht 'vor Ort' ist.
Vor ca. 100 Jahren wurde dieser Sport ursprünglich als Zeitvertreib in England erfunden. Damals ohne Elektronik war die Steuerung nur mechanisch (seit 1970 elektronische Steuerung). In einem Swimmingpool fuhren die Boote bis sie an den Rand kamen, diese wurde manuell gewendet, die Segel neu gestellt und sie fuhren weiter bis sie oben ankamen. Hier wurde der Spi gehisst (ebenfalls manuell) und sie fuhren zurück.
In der Schweiz gibt es im Moment sechs offizielle Bootsklassen, die kleinste ist der Dragon Force 65 (DF 65, Bootslänge von 65cm). Während einer Regatta können bis zu 7 km gelaufen werden und die Modelboote können auch schon bis zu 7bft segeln. Die Kosten für ein Modell hingegen sind vertretbar, es gibt einen aktiven Markt (sie können selber zusammengebaut oder fertig gekauft werden).
England ist führend mit über 10'000 Mitgliedern (die RC Skipper sind jeweils einem Segelclub angegliedert), gefolgt von Frankreich, Schweiz und Italien (und Australien). Die meisten Aktivitäten finden in Pierrelatte (F) statt.
Die Klasse ist sehr offen und freut sich über weitere Mitglieder (Frauen, Junge, Inklusion), es sind alle sehr willkommen und die Freundschaft ist gross.
- Wer sich mehr dafür interessiert, wendet sich bitte an Greg Pilly.