Text: Gekürzt nach Swiss Windsurfing
Fotos: Andrea Furger , Copyright: ENGADINWIND
Der Auftakt der Schweizermeisterschaft begann unter idealen Bedingungen. Bei strahlendem Sonnenschein und konstantem Wind zeigten die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits am ersten Tag ihr Können. Die Regattaleitung organisierte sieben spannende Läufe auf dem Racekurs, die alle ohne Fehlstarts abliefen – ein Zeichen der Disziplin und des hohen Niveaus der Windsurfer. Sebastian Schärer setzte sich dabei früh an die Spitze des Herrenfeldes, während Elena Sandera bei den Damen ihre Ambitionen auf den Meistertitel eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Am zweiten Tag standen die Slalomläufe im Mittelpunkt, und der Silvaplanersee präsentierte sich erneut von seiner besten Seite. Bei spektakulären Geschwindigkeiten von über 50 km/h rasten die Fahrer auf die Bojen zu, doch dank ihres technischen Könnens gab es keine Kollisionen. Sebastian Schärer blieb auch hier ungeschlagen und baute seinen Vorsprung weiter aus. Bei den Damen behauptete Elena Sandera souverän ihre Führungsposition.
Der dritte Tag brachte wechselhafte Windverhältnisse mit sich. Der Malojawind setzte wie gewohnt am Mittag ein, doch dunkle Wolken am Horizont sorgten für unruhige Stimmung. Die Wettkampfleitung handelte schnell und schickte die Surfer in weitere Slalom- und Kursrennen. Trotz der schwierigen Bedingungen blieb die Rangliste an der Spitze stabil, wobei Sebastian Schärer und Elena Sandera ihre Führungspositionen weiter festigten. Im Mittelfeld der Herren entwickelte sich ein spannender Kampf um den dritten Podestplatz zwischen Richard Stauffacher, Robin Zeley und Noam Kobel.
Am vierten und letzten Tag der Meisterschaft erreichte der Wettbewerb seinen Höhepunkt. Obwohl der Himmel wolkenverhangen war, sorgte ein starker Südwestwind für optimale Bedingungen. Die Wettkampfleitung strebte an, das Maximum von 24 Rennen zu erreichen, doch die gnadenlosen Windbedingungen brachten selbst die besten Fahrer an ihre Grenzen. Besonders im ersten Lauf zeigte sich die Härte des Windsurfens, als Böen mit 25 Knoten über den See peitschten. Dennoch bewältigten die Fahrer den Kurs mit beachtlichen Segelgrössen von bis zu 9m². Der vierte Lauf war geprägt von Spannung und Dramatik, als der Wind plötzlich nachliess und viele Surfer vom Foil fielen – der Lauf musste annulliert werden.
Bei der anschliessenden Preisverleihung konnte Sebastian Schärer die Goldmedaille in Empfang nehmen, während Justas Katkus mit einem klaren Vorsprung die Silbermedaille holte. Richard Stauffacher setzte sich im packenden Kampf um Bronze knapp gegen Noam Kobel durch. Bei den Damen sicherte sich Elena Sandera unangefochten den ersten Platz, gefolgt von Manon Berger und Chloé Huguenin. Aufgrund der geringen Beteiligung wurde bei den Frauen kein Schweizermeisterinnentitel vergeben. Besonders erfreulich war die Leistung der Nachwuchsfahrer, die sich trotz ihres jungen Alters auf hohem Niveau präsentierten.
Die Schweizermeisterschaft 2024 im Windsurfing wird als ein Wettkampf in Erinnerung bleiben, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl physisch als auch mental forderte. Mit atemberaubenden Rennen, beeindruckenden Einzelleistungen und einem packenden Finale hat der Event gezeigt, dass der Windsurf-Sport in der Schweiz auf höchstem Niveau betrieben wird. Insbesondere die jungen Talente lassen auf eine vielversprechende Zukunft hoffen.